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Rat Walchum besucht Kieswerk in Walchum

(WS – 21.07.2022) Zu einem Informationsaustausch trafen sich am Herzogsee 2 der Rat der Gemeinde Walchum mit den Geschäftsführern der niederländischen Firma Netterden Groep, die das Kieswerk in Walchum betreibt.
Bürgermeister Alois Milsch begrüßte den Mitinhaber und Geschäftsführer Dick Snippe und die Geschäftsführerin Anique Wieggers sowie den Betriebsleiter des Kieswerk Walchum Arend Rozema, ferner den Samtgemeindebürgermeister Hermann Wocken sowie die Ratsmitglieder.
Milsch betonte in seiner Begrüßungsansprache die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Er freue sich, einen so kompetenten Gewerbebetrieb im Ort zu haben, er zahle Gewerbesteuern und biete Arbeitsplätze.
SG Bürgermeister Wocken unterstrich diese Aussage und fügte hinzu, das Kieswerk sei ein Glücksfall für die Gemeinde. Als man vor zweieinhalb Jahren den Vertrag verhandelt habe, sei dies in einem freundschaftlichen Miteinander verhandelt worden.
Betriebsleiter Rozema berichtete dann ausführlich über das Projekt Herzogsee 2.
Demnach ist das gesamte Areal 27 ha groß und befindet sich zwischen der Hasselbrocker Straße und Bischofsweg sowie zwischen der A31 und Ossenweg. Der Abstand von der ca. 22 ha Wasserfläche zur A31 wird 45 m sein.
Der See wird bis 30 m Tiefe ausgebaggert. Das Sand-/Wassergemisch (1/3 Sand und 2/3 Wasser) wird von einem neuen Saugbagger mit einer 400 KW Pumpe durch teils unterirdisch (4 m tief) verlaufende 1,1 km lange Rohrleitung (d=30 cm) zum Betriebsgelände am Herzogsee 1 gepumpt. Das Spülwasser wird durch eine zweite Leitung zurückgepumpt (Laufzeit zwischen den Seen beträgt 10 min). Der geförderte Sand ist feinkörniger als aus dem See 1. Er wird zur Herstellung von Kalksandsteinen, Putz und Estrich verwendet. Täglich verbringen rund 100 Lkw den Sand in ganz Norddeutschland und auch auf die ostfriesischen Inseln. Der gesamte Förderprozess läuft vollautomatisch ab, er wird von Computern gesteuert, protokolliert und Video überwacht. Der Grundwasserspiegel wird in vorgegebenen Abständen gemessen und hat keine Änderung ergeben. Wenn nach maximal 20 Jahren alles fertig ist, wird die gesamte Fläche als Naturschutzgebiet ausgewiesen und es darf noch nicht einmal ein Wanderweg angelegt werden, so Rozema.
Geschäftsführer Dick Snippe berichtete von der Suche nach einer geeigneten Entnahmefläche für einen weiteren See. Der vorherige Betriebsleiter Geert Timmer habe dann diese Flächen ausfindig gemacht. Man konnte sich mit den Landwirten über den Kauf einigen und im Dez. 2021 sei dann die endgültige Genehmigung für den Abbau erteilt worden.
Im nächsten Jahr wolle man, voraussichtlich im Mai oder Juni, mit einem Fest das 25-jährige Betriebsjubiläum des Kieswerkes Walchum feiern, so Dick Snippe.

Foto: Hermann Wocken (von links), Alois Milsch, Heiner Schweers, Georg Eiken, Anique Wieggers, Lena Gründer, Jürgen Terhorst, Frank Rehnen, Stefan Glandorf, Arend Rozema und Dick Snippe auf dem Saugbagger. Fotos: W. Schweers

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