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Kindergarten „St. Georg“ Walchum beteiligt sich am Protest

(pg-22.03.21) Um ihre Unzufriedenheit bezüglich des neuen niedersächsischen Gesetzes über die Kindertagesstätten und Kindertagespflege (NKiTaG) mitzuteilen, nahmen auch die Mitarbeiter/-innen und Trägervertreter des Kindergartens „St. Georg“ Walchum am landesweiten Aktionstag teil und zeigten ihren Protest, in dem sie auf dem Sportplatz in Walchum Seifenblasen in die Luft  pusteten, ganz nach dem Motto „Schillert schön – ist aber nix drin!“

Zudem verdeutlichte eine Darstellung aus gemalten Portraits der einzelnen Kita-Kinder mit der dazugehörigen Erzieherin, wie eng die Personallage in den Kindergärten vorzufinden ist. Der Caritasverband für die Diözese Osnabrück e. V., der zwar nicht Träger von Kindergarteneinrichtungen ist, aber im Auftrag des Bistums Osnabrück die fachliche Beratung der katholischen Kindertageseinrichtungen im niedersächsischen Teil des Bistums wahrnimmt, übt scharfe Kritik am Entwurf der Landesregierung zur Änderung des niedersächsischen Gesetzes über die Kindertagesstätten und Kindertagespflege (NKiTaG). „Die Rahmenbedingungen für die Arbeit in Kitas müssen sich deutlich verbessern, aber das neue Gesetz ist dafür völlig ungeeignet. In seiner jetzigen Form ist der Gesetzesentwurf ein Rückschritt und wird nicht dazu beitragen, dass die Einrichtungen künftig ihren vielfältig gestiegenen Anforderungen gerecht werden können.“, so Caritasdirektor Franz Loth. Mit der Novellierung des Kita-Gesetzes aus dem Jahr 2018 sollte die frühkindliche Bildung vorangebracht und den wachsenden Anforderungen der Kitas in ihrer täglichen Arbeit mit den Kindern sowie die Beratung der Eltern und der Netzwerkarbeit gerecht werden. „Doch so gut wie nichts von dem, was die Parteien damals selbst in ihrem Antrag gefordert haben, findet sich nun im Gesetzesentwurf wieder. Der Entwurf bleibt weit hinter dem zurück, was Kinder, pädagogische Fachkräfte und Eltern benötigen.“, betont Monika Kleine-Kuhlmann, Leiterin des Fachbereichs Tageseinrichtungen für Kinder im Caritasverband für die Diözese Osnabrück. Die pädagogischen Fachkräfte und Eltern fordern kleinere Gruppen, um den Kindern mehr Zeit widmen zu können, einen bedarfsorientierten Rechtsanspruch, gute Arbeitsbedingungen für die Fachkräfte, eine größere Elternbeteiligung und die Inklusion. „Das sind wir alle zusammen dieser und der kommenden Generation schuldig!“, so die Eltern und Fachkräfte. „Fast jedes Kind benötigt heutzutage Förderbedarf, dadurch sind die Anforderungen an die Betreuungs- und Leitkräfte extrem gestiegen. Seit Beginn der Corona-Pandemie kann hauptsächlich nur noch Betreuung, aber keine Bildung mehr in den Kindergärten stattfinden. In der momentanen Situation können wir leider nicht den Mindestanspruch eines jeden Kindes erfüllen. Deswegen sehen wir die Gesetzesänderung als einen Rückschritt und fordern eine Nachbesserung des Gesetzentwurfes!“, hob Anna Thormann, Leiterin des Kindergartens „St. Georg“ Walchum hervor. Mit dem Aktionstag der Kitas  „Schillert schön – ist aber nix drin!“ und einer Postkartenaktion, die an das Landesministerium geschickt wird, erhebt sich ein landesweiter Protest.

Ein Video zu dieser Aktion ersehen Sie unter diesem Link!

Foto: Die Mitarbeiter/-innen und Trägervertreter des Kindergartens „St. Georg“ Walchum nahmen an dem Aktionstag „Schillert schön – ist aber nix drin!“ anlässlich des Protestes zum neuen niedersächsischen Kita-Gesetz teil. Foto: privat