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Archäologen finden Urne in Walchum

                                    Zweite archäologische Ausgrabung im Walchumer Nordesch

(WS – 20.05.2020) Auf dem Areal der Erweiterung des Baugebietes im Nordesch finden noch bis Dienstag archäologische Ausgrabungen durch die Firma Denkmal 3D aus Vechta statt. Diese Bodenuntersuchungen sind gesetzlich vorgeschrieben um eventuelle dort vorhandene Kulturgüter zu erhalten. Es wurde eine ca. 3000 Jahre alte Graburne gefunden.

Nachtrag: In der Urne wurde später noch ein Becher aus Ton als Grabbeigabe gefunden.

Trotz Bitte um Zusendung eines Fotos haben wir leider keines bekommen.


Bei den Grabungen im ersten Baugebiet in den Jahren 2013/14 wurde dort eine Siedlung aus der römischen Kaiserzeit (von 27 v. Chr. bis 284 n. Chr.) mit einem Urnenfriedhof (ca. 1000 v. Chr.) gefunden. (Siehe das Büchlein „3000 Jahre Walchum“). Schon damals war zu erkennen, dass sich die Siedlung bis auf das heutige Untersuchungsgelände erstreckt.
Diese damalige Erkenntnis hat sich durch die jetzigen Grabungen bestätigt. Es wurden wieder zahlreiche Hinweise für eine Siedlung gefunden. Dazu zählen Zaungräbchen von einer Hofumfriedung, Reste von Hauspfosten, Arbeitsgruben, Abfallgruben mit Aschereste und Tonscherben und ein Kreisgraben der eine Bestatttungseinfriedigung war. Innerhalb dieses Kreises wurde eine Urne gefunden, gefüllt mit Resten aus einer Feuerbestattung mit einer sehr seltenen Gewandnadel aus Bronze. Die Urne befand sich nicht in dem ausgehobenen Untersuchungsgraben und ihr Fund ist daher nur einem glücklichen Umstand zu verdanken. Ein Archäologe erkannte im Untersuchungsgraben ein kleines Segment eines Kreisgrabens der sich unter der nicht ausgehobenen Erdschicht fortsetzte. Er wusste sofort: „Dort muss sich etwas Besonderes befinden“. Man trug die Erdschicht weiter ab und fand dann die Urne. Das Alter der Urne ist zeitlich dem ersten Urnenfund zuzuordnen, also ca. 1000 v. Chr.
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Fotos: W. Schweers

AUrne wird gefunden

AUrne halb freigelegt

AUrne von der freigelegten Seite

ADie Archäologen Christoph Rißmann (v.l.) und Annegret Lück von der Firma Denkmal 3 D.

AEin sehr seltener Fund: Eine Gewandnadel aus Bronze als Beigabe in der Urne.

ADie Urne wird für die Bergung mit Gipsbandagen umwickelt.

ANachdem der Gips getrocknet ist wird die Urne vorsichtig angehoben.

ADie eingegipste Urne wird in einen Transportkasten gelegt.