(WS – 10.11.2020) Der Schandfleck in Walchum, der sogenannte „CDU-Stall“ am Walchumer Schloot, wird nun endlich abgerissen.
Vorgeschichte: 1970 schlossen sich acht Bauern zusammen und bauten einen Schweinestall mit 2400 Mastplätzen. Den Namen „CDU-Stall“ erhielt der Bau vom Volksmund, weil einige Investoren in der kommunalen Politik in der CDU aktiv waren.
Nach einigen Jahren verkauften sie den Stall an einen Investor, der dort Kaninchen mästete. Dieser verkaufte den Stall wieder weiter und der neue Besitzer hielt dort Geflügel. Auch der veräußerte den Stall dann an den heutigen Besitzer. Dieser errichtete in östlicher Richtung einen großen Anbau. Doch bald setzte der totale Niedergang ein. Die Gebäude wurden sich selbst überlassen und verfielen rasch. Dies nutzten viele Bürger und luden dort ca. 15 Jahre lang ihren Müll und Schutt ab.
Dieses war ein großes Ärgernis und es wurde seitens der Gemeinde und der Behörden nach einer Lösung dieses Missstandes gesucht. Doch Gesetze und rechtliche Hürden verhinderten einen Abriss.
Dann wurde im Jahre 2019 Marc-André Burgdorf neuer Landrat im Kreis Emsland. Er versprach als Kandidat für das Amt des Landrates im Jahre 2018 auf einer CDU-Versammlung im Niedersachsenhaus in Steinbild, sich um das Problem in Walchum zu kümmern.
Nachdem er gewählt war, beauftragte er seine Mitarbeiter mit der Lösung des Problems. Diese überwanden alle rechtlichen Hürden und erreichten endlich die Genehmigung für den Abriss.
Zuerst wurde das gesamte Areal eingezäunt und von einer Fachfirma genauestens untersucht. Es fanden sich aber keine umweltbelastenden Stoffe. Am 2.11.2020 rollten dann die Bagger einer professionellen Abrissfirma an und begannen mit der Arbeit. Der Abriss wird nach Material sortiert und soweit wie möglich wiederverwertet.
Während eines Pressetermins vor Ort versicherten die Vertreter des Landkreises Dirk Kopmeyer (Dezernat für Bauen und Umwelt) und Franz Hüsers (Gebäudemanagement), dass die Arbeiten bis Weihnachten abgeschlossen sein werden. Das gesamte Areal sei dann so aufbereitet, dass es landwirtschaftlich genutzt werden könne. Für die vorläufig geschätzten Kosten in Höhe von ca. 250.000 Euro trete der Landkreis in Vorleistung, so die Dezernenten. Anschließend werde man versuchen sich das Geld vom Eigentümer zurückzuholen. Dies werde aber ein mühsamer und langwieriger Weg durch alle Instanzen, berichtete Kopmeyer.
Der Bürgermeister der Samtgemeinde Dörpen, Hermann Wocken, und Bürgermeister Alois Milsch sowie der Kreistagsabgeordnete für die Gemeinden Walchum und Kluse, Hermann Borchers, freuten sich, dass der Schandfleck in der Gemeinde endlich beseitigt werde und dankten dem Landkreis und besonders dem Landrat Burgdorf für ihren unermüdlichen Einsatz.
Bürgermeister Milsch versicherte abschließend: „Eins habe ich hieraus gelernt,- wehret den Anfängen -, ich werde nicht zulassen, dass so etwas in unserer Gemeinde noch einmal passiert.“
von links: Dirk Kopmeyer, Hermann Borchers, Hermann Wocken, Alois Milsch und Franz Hüsers. Fotos: W. Schweers